Stützmauer bauen: Diese Möglichkeiten gibt es (2024)

Im Beitrag:

  • 1. Stützmauer aus Naturstein
  • 2. Natursteine für Stützmauern
    • 2.1 Stutzmauerbau mit Natursteinen aus der Region
    • 2.2 Grösse und Verarbeitungsgrad von Natursteinen
  • 3. Zwei Bauweisen von Stützmauern aus Naturstein
    • 3.1 Vermörtelte Stützmauern aus Naturstein
    • 3.2. Unvermörtelte Stützmauern aus Naturstein
  • 4. Stützmauern aus Gabionen
  • 5. Bau einer Stützmauer aus Naturstein
    • 5.1 Jede Stützmauer braucht ein stabiles Fundament
    • 5.2 Steinschlichtung
    • 5.3 Stützmauer verfugen
  • 6. Stützmauer aus Beton
  • 7. Betonsteine oder Stahlbeton?
    • 7.1 Böschungssteine aus Beton
    • 7.2 Stützmauer aus Stahlbeton
  • 8. Stützmauer aus Betonfertigteilen

1. Stützmauer aus Naturstein

Stützmauern aus Naturstein sind aufgrund ihres rustikalen Aussehens im Garten- und Landschaftsbau sehr beliebt. Sie fügen sich perfekt in die natürliche Umgebung ein und ergeben mit dem Natursteinpflaster auf Gartenwegen und anderen Flächen ein stimmiges Erscheinungsbild. Ihr Nachteil liegt im Preis, da Naturstein grundsätzlich teurer ist als Beton.

2. Natursteine für Stützmauern

2.1 Stutzmauerbau mit Natursteinen aus der Region

Zum Bau von Stützmauern werden am besten Natursteine aus der Region verwendet, da sich diese nahtlos in die Landschaft einfügen. Zudem werden dadurch die Kosten reduziert, die Transportwege verkürzt und auch regionale Arbeitsplätze geschaffen. Grundsätzlich wird empfohlen, witterungsbeständige, nicht poröse (frostfeste) Gesteinsarten zu verwenden. Es gibt nämlich zahlreiche, sehr schöne Natursteine, die aber leider frostempfindlich und daher für den Stützmauerbau ungeeignet sind.

Die Verwendung frostfester Gesteinsarten ist insbesondere in höher gelegenen und kälteren Regionen wichtig.

2.2 Grösse und Verarbeitungsgrad von Natursteinen

Die Steine, mit denen die Stützmauer gebaut wird, sollten die richtige Grösse haben. Sie dürfen nicht zu gross sein, weil sie sonst schwer zu bewegen und in die richtige Position zu bringen sind. Zu kleine Steine neigen dagegen zum Splittern an den Ecken und machen den Stützmauerbau zu zeitraubend. Ausserdem würde eine Stützmauer mit sehr kleinen Steinen instabil und optisch unattraktiv sein.

Im Baustoffhandel und bei spezialisierten Betrieben werden Natursteine mit verschiedenen Verarbeitungsgraden angeboten.

Die am wenigsten verarbeiteten Steine sind Bruchsteine, die direkt aus dem Steinbruch kommen und daher unregelmässige Formen haben. Gespaltene und formatierte Steine werden als Mauersteine bezeichnet. Diese weisen mehr oder weniger gerade Seiten auf, besitzen aber immer noch ungleichmässige Oberflächen. Den höchsten Verarbeitungsgrad haben sog. Systemsteine, die gesägt und deshalb sie sehr regelmässig sind.

3. Zwei Bauweisen von Stützmauern aus Naturstein

3.1 Vermörtelte Stützmauern aus Naturstein

Bei der ersten Bauweise werden die Steine unter Zuhilfenahme von Mörtel oder Beton aufgeschichtet, während bei der zweiten Bauweise auf ein Bindemittel verzichtet wird. Vermörtelte Stützmauern sind fester und stabiler, weshalb sie auch höher sein können. Der Nachteil dieser Bauweise liegt in der Wasserundurchlässigkeit und dem daraus resultierenden höheren Aufwand für die Drainage.

Da Stützmauern nicht nur als Ziermauern, sondern als Hangsicherung dienen, brauchen sie immer ein stabiles Fundament, eine Hinterfüllung aus Kies oder Schotter und insbesondere bei lehmigem Boden auch eine Drainage. Das Fundament kann je nach Bodenart sowie Bauart und Material der Stützmauer entweder aus verdichtetem Schotter oder einem betonierten Streifenfundament bestehen. Die Fundamentstärke hängt von der Höhe der Stützmauer ab, muss aber bei der Verwendung von verdichtetem Schotter grundsätzlich grösser sein als bei der Verwendung eines Streifenfundaments. Vermörtelte Stützmauern erfordern immer ein betoniertes Fundament.

3.2. Unvermörtelte Stützmauern aus Naturstein

Die zweite Bauweise ist die Trockenschichtung von Natursteinen. Beim Bau einer solchen Trockensteinmauer sollte man Steine mit möglichst einheitlicher Grösse und Form verwenden, ausserdem sollte die Stützmauer leicht nach hinten geneigt sein. Trotzdem werden Trockensteinmauern aus Sicherheitsgründen nur bis zu einer Grösse von 120 cm errichtet.

Stützmauer bauen: Diese Möglichkeiten gibt es (1)

4. Stützmauern aus Gabionen

Neben herkömmlichen Stützmauern aus Naturstein kommen auch Gabionen als Hangsicherung infrage. Gabionen sind mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, die auf einem frostsicheren Betonfundament montiert werden. Die Details der Ausführung einer Böschungssicherung aus Gabionen stehen üblicherweise in der Montageanleitung. Die Drahtkörbe können Sie individuell mit Steinen Ihrer Wahl befüllen.

5. Bau einer Stützmauer aus Naturstein

5.1 Jede Stützmauer braucht ein stabiles Fundament

Der erste Schritt beim Bau einer Stützmauer ist das Ausheben einer Baugrube für das Fundament. Das Fundament sollte immer etwas breiter als die Stützmauer sein (meist 5 bis 15 cm) und auf tragfähigem Boden errichtet werden. Auf die Baugrubensohle wird zwecks Drainage Schotter aufgeschüttet und verdichtet. Darauf wird eine Betonschicht gegossen. Massive, hohe und vermörtelte Stützmauern brauchen Streifenfundamente in frostfreier Tiefe (mindestens 80 cm). Um einem Nachrutschen des umgebenden Erdreichs vorzubeugen, sollte das Betonieren unter Verwendung einer Holzverschalung durchgeführt werden. Zwischen dem Fundament und dem Hang muss ausreichend Freiraum für die Hinterfüllung ausgespart werden.

5.2 Steinschlichtung

Die erste Steinreihe wird in eine wenige Zentimeter starke Mörtelschicht gesetzt und mit dem Gummihammer leicht festgeklopft. Bei der Positionierung der Steine hilft man sich mit einer Richtschnur. Beim Setzen der weiteren Steinreihen ist darauf zu achten, Kreuzfugen zu vermeiden, weshalb die Steine versetzt übereinander gelegt werden sollten. Bei Trockensteinmauern nehmen die offenen Fugen etwa ein Viertel der Mauer ein und ermöglichen hervorragende Entwässerung. Bei der Verwendung von Bruchsteinen und Mauersteinen sollte man die schönsten und grössten Steine ​​ auf der sichtbaren Vorderseite platzieren, die kleineren und weniger schönen dagegen hinten.

5.3 Stützmauer verfugen

Die Verfugung hat grossen Einfluss auf die Optik der fertigen Stützmauer. Der Mörtel kann die Fugen zur Gänze ausfüllen, wodurch die Stützmauer eine nahezu glatte Vorderseite erhält. Davon ist aus ästhetischen Gründen jedoch abzuraten, da das Volumen der Steine nicht mehr zur Geltung kommt. Tiefere Fugen sind optisch viel ansprechender.

6. Stützmauer aus Beton

Stützmauern aus Beton sind ebenfalls ein gängiger Anblick in unseren Gärten. Zu den grössten Vorteilen des Bauens mit Beton zählt die schnelle und einfache Ausführung. Darin liegt auch der Grund dafür, dass viele Gartenbesitzer Betonstützmauern vorziehen. Falls Sie das Aussehen von Beton nicht mögen oder dieses nicht zum Stil Ihres Gartens passt, können Sie die Stützmauer mit einer Natursteinverblendung versehen, die nur eine dekorative, aber keine statische Funktion erfüllt. Auf diese Weise vereinen Sie die Festigkeit von Beton mit der ansprechenden Optik von Naturstein. Allerdings kann das Verblenden der Betonmauer ziemlich kostspielig sein.

Stützmauer bauen: Diese Möglichkeiten gibt es (2)

7. Betonsteine oder Stahlbeton?

7.1 Böschungssteine aus Beton

Böschungssteine aus Beton erfreuen sich grösster Beliebtheit, da sie vergleichsweise einfach anzuwenden sind. Im privaten Bereich sind vor allem hohle Böschungssteine aus Beton (Böschungs- bzw. Pflanzringe) beliebt, die günstig sind und sich begrünen lassen. Daneben gibt es aber auch massive Böschungssteine aus Beton, die teilweise in Natursteinoptik hergestellt werden. Manchmal werden hohle Schal-, Spalt- oder Doppelspaltsteine gewählt, in die eine Stahlbewehrung eingelegt wird, bevor sie mit Fliessbeton ausgefüllt werden.

7.2 Stützmauer aus Stahlbeton

Winkelstützmauern werden aus Stahlbeton oder aus L-Steinen hergestellt. Wenn Ersteres der Fall ist, wird nach dem Giessen des Betonfundaments auf der Baustelle eine Verschalung aus Holz errichtet, in die eine Stahlbewehrung eingelegt wird, die mit Beton vergossen wird. Die Stahlbewehrung sollte von einem Statiker berechnet werden, denn zu wenig Bewehrung bietet nicht die nötige Stabilität, während zu viel Bewehrung einen unnötig hohen Kostenaufwand bedeutet.

Stahlbeton erreicht seine endgültige Druck- und Zugfestigkeit nach 28 Tagen Trocknung.

8. Stützmauer aus Betonfertigteilen

Eine weitere Option ist es, die Stützmauer aus vorgefertigten Betonelementen zu errichten. Diese Bauweise bietet zwei Vorteile: Zum einen ist die Bauzeit auf der Baustelle kurz und zum anderen sind die vorgefertigten Elemente, die im Werk unter kontrollierten Bedingungen hergestellt wurden, von hoher Qualität. Sie werden immer auf ein Betonfundament gestellt, mit dem sie mithilfe von Ortbeton verbunden werden. Manche vorgefertigten Betonelemente sind zum Bau von Sichtbetonwänden gedacht, andere sind auf der Sichtseite mit Naturstein oder Kunststein verblendet.

Eine besondere Variante von Betonfertigteilen sind L-Steine, die als Winkelstützen dienen. Herkömmliche L-Steine sind unbewehrt, bei höheren Belastungen oder spezifischen Anforderungen kommen jedoch Mauerscheiben mit Stahlbewehrung zum Einsatz.

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